Neben der Gattung Streichquartett steht das um die zweite Geige reduzierte Trio immer etwas im Schatten des großen »Bruders«; dass dennoch äußerst kunstvolle und kompositorisch wegweisende Werke für diese Besetzung entstanden, belegt das Aleksic Streichtrio mit vorliegender Einspielung. Den Einstieg macht das Streichtrio op. 9/1 von Ludwig van Beethoven, das deutlich die Verbindung eines fröhlich-spielerischen Zuganges und des Strebens nach meisterhafter formaler Gestaltung zeigt. Heinrich von Herzogenberg knüpft mit seinem Trio Nr. 1 A-Dur op. 27/1 (1879) an die klassischen Vorbilder an, und überzeugte selbst kritische Zeitgenossen wie Johannes Brahms durch die vollendete Satztechnik und die feinen melodischen Strukturen. Aber auch die Serenade C-Dur op. 10 des ungarische Ernst von Dohnanyi lässt bisweilen vergessen, dass es sich lediglich um drei Instrumente handelt, die für den dichten und teils symphonischen Klang verantwortlich sind.